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Duanna Mund

selbstermächtigte Schriftstellerin

 

Verdichtetes für ein Leben auf Augenhöhe mit allen Lebensformen dieses Planeten

 

An dieser Stelle verschenke ich wechselnde Wortspenden.

Mach mit ihnen, was du willst, nur lasse sie bitte in meiner Urheberschaft.

 

 

Ruhm

das Meer zieht
Augenmerk auf sich
kein Menschliches kommt an ihm vorbei
weder Inselbewohner
noch Küstenstricher
Besucher schon gar nicht
alle heben den Blick
wenn nicht zum Himmel
so doch zur Grenze

unvermittelt streckt
dehnt
kräftigt der Geist
ist Gymnastik der Zuwendung
verbindet
blicken doch alle gleich
geschaltet
dorthin
wo es noch sicher
im horizontalen Denken
wo es noch meint
nicht zu fallen
wie die Wasserkugel
die schwindet
in unter
bewusst
über

und zuckt es zurück
das Menschliche
folgt dem Rollen der Wellen
die ebenso ziehen
wie das Wasserglas
im Rund der Weissagung Meer
jetzt aber her
zu den Füßen
fest
zu den Zehen
zu Klammern
die meinen zu halten

fällt auf
wie sie wollen
alle ans Ziel
eins nach dem zwei
zwei nach dem drei
vier und so fort
murmeln sie zu
*das vorne wird’s wissen*
und eilen
Hauptsache höher
hinauf als noch eben
Hauptsache schäumen
mehr als vorhin
Hauptsache branden
im Strömen der Gegner
zurück …

was siegt
glaubt es Leistung
und hat doch nur Glück

wo Gehör schafft die Menge
die nicht lange fragt
ob es gescheit
ob es was sagt
Kieselgerede
und Mitläufertum
hilft Wellchen
zu Anhörung
Geltung
und Ruhm

Ewiges aber
streift nur das Meer
sein Blausilbergrauruf
schenkt Atem davon
doch nicht mehr

cum clave

verriegelt
leer der Stuhl
mit dem Schlüssel zu mir
mit dem Auftrag zur Wahl
meiner Nachfolgerin
und Klärung
des freien Falls eines Lebens

in dem Blüten singen
und Vögel dichten
Worte austreiben und wuchern
den Garten bevölkern
den ihr nie besucht
und wenn
nicht erkannt

es wird Tage dauern
Wochen währen
Monate, Jahre
bis mein weißer Rauch aufsteigt
und ihr bemerkt
ganz nebenbei
im Tagwerk eures Tuns

wie ich
gebrochenen Knochens
und Herzens
aber einstimmig im Beschluss
das Konklave beende
mit gezogener Reißleine
die Türe öffne

und heraustrete
um eure Gärten zu besuchen
mit Blüten und Vögeln
und Treiben
und Wuchern

wie ich
posthum
schweigen werde

von dieser Welt
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